Klimaschutz im Alltag: Die Summe vieler kleiner Schritte als Beitrag zu etwas Großem

Klimaschutz kann jeder: Wir müssen als Privatpersonen auch nicht immer gleich an den ganz großen Stellschrauben drehen. Auch die Summer vieler kleiner Schritte bringt uns unserem Ziel, der Treibhausgasneutralität, kontinuierlich näher und ist allemal besser als nichts zu unternehmen! Die Redewendung „steter Tropfen höhlt den Stein“ verdeutlicht dies sehr gut - Wichtig ist, dass wir unser eigenes Verhalten kontinuierlich hinterfragen und versuchen einen Beitrag zur Reduktion der globalen Treibhausgase zu leisten.

Auf dieser Seite haben wir deshalb Tipps und Informationen zusammengestellt, wie dies gelingen kann.

CO2-Fußabdruck berechnen

Ein wichtiger erster Schritt zur Reduktion der eigenen Treibhausgasbilanz ist die Ermittlung des Status Quo: Die Berechnung des eigenen CO2-Fußabdrucks kann dabei helfen den persönlichen Lebensstil besser einzuschätzen – In welchen Bereichen verhalte ich mich schon heute vorbildlich und in welchen Bereichen ist vielleicht noch ein wenig Luft nach oben? Wer seine eigene Bilanz kennt, kann bewusster leben und an den entsprechenden Stellen nachschärfen.

CO2-Rechner des Umweltbundesamtes

Verschwendung vermeiden

Etwa ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel wird nicht verzehrt, sondern landet auf dem Müll. Die Reduktion dieser enormen Verschwendung könnte nicht nur dazu beitragen, die Not der etwa 800 Millionen Menschen, die weltweit unter Hunger leiden, zu beseitigen, sondern würde auch zu einer deutlichen Entlastung der Umwelt führen. Pro Jahr entstehen alleine durch die Lebensmittelverschwendung mehr als 38 Millionen Tonnen Treibhausgase und es werden über 200 Millionen Kubikmeter an Wasser verbraucht. Die verschwendeten Lebensmittel binden etwa 43.000 Quadratkilometer landwirtschaftlicher Nutzfläche, was den Druck auf die oftmals ohnehin knappen Flächen vergrößert und dafür sorgt, dass mehr Pflanzenschutzmittel sowie Mineral- und Wirtschaftsdünger verwendet werden, die bei übermäßiger und unsachgemäßer Anwendung die Umwelt belasten. Für die Herstellung und den Transport jedes Nahrungsmittels wird zudem Energie verbraucht, die man sehr gut einsparen könnte, würde nicht so ein großer Teil unserer Nahrungsmittel für die Mülltonne produziert.

Weitere Informationen und Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen gibt es hier.

 

Regional und saisonal einkaufen

Der Kauf von regionalen Produkten trägt vor allem durch seine kurzen Transportwege zum Klimaschutz bei. Dadurch werden deutlich weniger klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen als bei Produkten, die in weit entfernten Ländern produziert werden und dann aufwendig zu uns transportiert werden. Gerade im Bereich von Lebensmitteln ist die Regionalität und Saisonalität ein immer wichtiger werdendes Kaufkriterium. Als grobe Faustregel lässt sich festhalten, dass ein Kilogramm Obst und Gemüse aus Übersee etwa 10 Kilogramm an Treibhausgasemissionen verursacht. Und auch die Klimabilanz von Lebensmitteln aus beheiztem Treibhausanbau erweist sich als sehr schlecht: Die so produzierten Lebensmittel verursachen im Schnitt auch etwa Zehn mal mehr Emissionen als regional erzeugte Freilandprodukte. Es ist jedoch nicht immer so leicht regionale Produkte überhaupt zu erkennen - da es für den Begriff „regional“ keine gesetzlich geschützte Definition gibt muss man oft genauer hinschauen.

Mehr Informationen und Tipps zum Kauf von regionalen und saisonalen Produkten und wie Sie diese erkennen gibt es deshalb hier.

Nachhaltig und bewusst konsumieren

Unser Konsum hat – egal welche Produkte wir kaufen – Folgen für die Umwelt und das Klima. Das Ausmaß und die Qualität dieser Folgen hängen jedoch stark davon ab, was wir konsumieren und wie häufig wir dies tun. Als generelle Leitlinie gilt grundlegend, je weniger, desto besser: ganz ohne Konsum geht es nicht und auf manche Annehmlichkeiten kann und sollte man auch nicht verzichten müssen. Ein wichtiger Gradmesser, der einem bei der Auswahl nachhaltiger Produkte hilft, sind deshalb Prüfsiegel und Umweltzeichen.

Weitere Informationen zu nachhaltigem Konsum gibt es hier und zu einem umfangreichen Überblick über nachhaltige Produkte geht es hier.

Energie sparen

Energiesparen im Haushalt schützt nicht nur das Klima, sondern entlastet gerade in Zeiten steigender Energiekosten zusätzlich auch noch den eigenen Geldbeutel. Bereits mit einfachen Maßnahmen können so im Alltag sowohl CO2 als auch Geld gespart werden.

Viele Fallen lauern zum Beispiel bei der richtigen Einstellung und Nutzung des Kühlschranks: Die Temperatur sollte auf 7 °C im oberen Fach eingestellt sein. Bereits bei nur einem Grad Abweichung nach unten steigt der Stromverbrauch um etwa sechs Prozent. Für den Gefrierschrank ist eine Temperatur von - 18 °C optimal.

Auch beim Kochen und Backen lässt sich viel Strom sparen. Es sollte immer mit Deckel gekocht werden, dies spart nicht nur Strom, sondern auch Zeit. Beim Backofen empfiehlt sich die Verwendung von Umluft, statt Ober- und Unterhitze, da so etwa 15 % Energie gespart werden können.

Die Spülmaschine sollte bei jedem Durchgang möglichst gut gefüllt sein, und falls vorhanden, sollte das Eco-Programm genutzt werden. Alternativ bietet sich auch ein anderes Programm mit niedriger Temperatur an. Diese Programme dauern zwar in der Regel etwas länger, es werden aber deutlich weniger Energie und Wasser verbraucht.

Besonders alte Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Trockner oder Gefrierschränke benötigen Unmengen an Strom, hier sollte bei Zeiten auf einen Austausch geachtet werden.

Um weitere Stromfresser im Haushalt zu identifizieren, ist es möglich sich bei der Verbraucherzentrale NRWkostenlose Strommessgeräte auszuleihen.

Noch mehr Infos und Tipps zum Stromsparen gibt es hier.

Besonders wichtig, um den eigenen Energieverbrauch zu senken, ist auch das Themenfeld Heizung und Warmwasser. Regelmäßiges Stoß- und Querlüften sorgt für ausreichend frische Luft und spart eine Menge Energie, verglichen mit einem ständig auf Kipp geöffneten Fenster. Dabei geht nicht nur viel Energie verloren, sondern man schmeißt sein Geld im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Fenster. Wichtig ist auch, das Thermostat richtig einzustellen und so nicht unnötig Energie zu verschwenden. Als Richtwert gilt, dass Stufe 1 auf dem Thermostat in etwa einer Temperatur von 12° C entspricht und jede weitere Stufe einer Temperaturerhöhung von 4° C entspricht. Im Schlafzimmer liegt die optimale Temperatur zum Einschlafen zwischen 16° und 19° C. Im übrigen Wohnbereich empfiehlt sich die Einstellung einer angenehmen Wohlfühltemperatur. Diese sollte jedoch möglichst nicht mehr als 20 °C betragen. Jedes Grad weniger spart Energie und damit auch Kosten und Treibhausgase ein.
Mehr Informationen zum richtigen Heizen und Lüften gibt’s hier.

Weitere Hinweise für das Themenfeld Heizung und Warmwasser gibt es hier.

Sehr hilfreich ist auch der kostenlose Basis-Check der Verbraucherzentrale NRW

Und zum umfangreichen Beratungsangebot der Verbraucherzentrale NRW zum Thema Energie gelangen Sie hier.

Wandel des Mobilitätsverhaltens

Der Ausstoß von Treibhausgasen im Verkehrssektor ist aufgrund des stetig ansteigenden Verkehrsaufkommens, trotz verbesserter Technologien, seit Jahrzehnten nicht gesunken. Um den Verkehrssektor klimaneutral zu gestalten, gilt das Motto „vermeiden, verlagern und verbessern“. Im ländlichen Raum ist eine völlige Abkehr vom motorisierten Individualverkehr zugegebenermaßen nicht sehr realistisch. Das eigene Mobilitätsverhalten sollte aber dennoch kritisch hinterfragt werden: Gibt es eine sinnvolle ÖPNV-Alternative für meinen Arbeitsweg? Kann ich eventuell mit einem Kollegen gemeinsam fahren und so die Treibhausgasemissionen nahezu halbieren? Für kurze Strecken, beispielsweise den Weg zum Bäcker, lohnt sich der Umstieg aufs Fahrrad. Radfahren macht glücklich und munter, spart Geld, hält fit und ist gut fürs Klima. Und durch die Unterstützung eines elektrischen Motors ist das Fahrradfahren auch bei uns im Märkischen Kreis zu einer echten Alternative geworden.


Für längere Strecken ist die Nutzung des ÖPNV eine sinnvolle Alternative zum eigenen Auto. Der Vorteil: man muss nicht aktiv selber fahren, sondern kann die Zeit anderweitig sinnvoll nutzen, etwa indem man die Zeit zum mobilen Arbeiten nutzt oder einfach mal wieder ein Buch liest.


In jedem Fall sollten, wenn der nächste Autokauf ansteht, alternative Antriebe wie der Elektromotor in Betracht gezogen werden: Elektroautos haben langfristig eine deutlich bessere CO2-Bilanz und inzwischen gibt es - auch dank entsprechender Fördermittel - schon kleinere Elektroautos zu erschwinglichen Preisen.

Nützliche Angebote und Informationen:

Alternativen zum Auto

Elektromobilität

Ladesäulen in Herscheid

Jobrad

ADFC

Radfahren im Sauerland

Fahrplanauskunft MVG

Reiseauskunft DB