Mobil Sorglos: Neue Wege der Versorgung für Ältere

Auch bei uns gibt es viele ältere Personen, die nicht unmittelbar im Ortskern leben und mobil eingeschränkt sind. Für diese Bürger ist es ein enormer Aufwand, einen Arztbesuch zu organisieren oder Lebensmittel zu besorgen. Häufig wird schon der wöchentliche Einkauf zum Problem, weil viele dieser Bürger selbst nicht mehr in der Lage dazu sind, Auto oder Bus zu fahren. Für diese Menschen soll es zukünftig das Mobil Sorglos geben, das das Gesundheits- und Pflegenetzwerk Plettenberg-Herscheid an den Start bringen möchte.

Meryem Yilmaz und Jonas Borgmann sind dabei, alles für die Testphase des Projektes vorzubereiten.

Was ist das Mobil Sorglos?

Das Mobil Sorglos soll zum einen ein kleiner Transportwagen sein, der Lebensmittel oder Kleidung aus dem heimischen Einzelhandel zu denjenigen Bürgern nach Hause liefert, die selbst nicht in der Lage dazu sind. Ein umgebauter Wohnwagen soll zudem zur mobilen Arztpraxis umfunktioniert werden können. Das soll folgendermaßen aussehen: Über die in das Fahrzeug eingebaute Technik können die Nutzer Videogespräche mit Haus- und Fachärzten aus Herscheid und Plettenberg führen. Auf diese Weise müssen die Personen nicht die Wege in die Praxen und eine Wartezeit auf sich nehmen, sondern das Arztgespräch wird ihnen nach Hause gebracht. Somit gibt es nicht nur das Internet direkt vor der Haustür, sondern auch den damit verbundenen direkten Draht zum Mediziner.

Das Projekt wird im Rahmen des Bundesentwicklungsprogramms „Ländliche Entwicklung – LandMobil“ gefördert und ist zunächst auf eine Dauer von zwei Jahren ausgelegt. Die Gesamtkosten in Höhe von 200 000 Euro werden zu 90 Prozent durch Fördermittel vom Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgebracht. Die verbleibenden 20 000 Euro werden die kooperierenden Kommunen Herscheid und Plettenberg aufbringen. 

Ob der Bedarf für diesen besonderen Service in Herscheid und Plettenberg da ist, wird aktuell in zwei Schritten geprüft. Meryem Yilmaz von der Gemeinde Herscheid ist aber zuversichtlich.  In einer Bedarfsanalyse wurden in den vergangenen Monaten Haushalte angeschrieben. „Die Bürger haben einen Fragebogen zugeschickt bekommen, ob und wie sie den Service in Anspruch nehmen würden und das Angebot generell bewerten. Die Antworten werten wir momentan aus. Wir haben aber schon viele positive Rückmeldungen erhalten“, erklärt Yilmaz vom Gesundheits- und Pflegenetzwerk Plettenberg-Herscheid.

In dieser Woche geht es dann in die zweite Runde der Vorbereitungsphase. Dazu wurde ein Online-Fragebogen an die heimischen Mediziner und Geschäfte rausgeschickt. „Jetzt geht es darum zu erfragen, welche Ärzte, Einzelhändler und Co. sich an dem Projekt beteiligen würden“, erklärt Meryem Yilmaz zum zweiten Projekt-Schritt. Denn schließlich profitieren nicht nur die Bürger vom Mobil Sorglos, sondern auch die heimischen Dienstleister. Meryem Yilmaz rechne mit einer endgültigen Rückmeldung zu dieser Onlinebefragung Ende August. Dann sind die ersten Schritte für das Projekt Mobil Sorglos getan und es kann in die Testphase gehen, die voraussichtlich im Herbst 2020 starten soll.

Ansprechpartner sind für die Gemeinde Herscheid:

Meryem Yilmaz unter Tel. (02357) 9093 21 (info@mobilsorglos.de).

Ansprechpartner für Plettenberg: Jonas Borgmann, Grünestraße 12 unter Tel. (02391) 923207 (info@mobilsorglos.de).