Herscheider Erinnerungen: Ein Besuch auf Hof Käsenbecke

Der Kalender "Herscheider Erinnerungen", der in Zusammenarbeit von Gemeinde, Geschichts- und Heimatverein und den Stadtwerken Lüdenscheid herausgegeben wurde, zeigt historische Fotos und Textabschnitte aus längst vergangenen Zeiten. Wir stellen die Kalenderblätter der Reihenfolge nach vor.

Quelle: Süderländer Tageblatt August 2011

Zugegebenermaßen ist es nicht einfach, etwas über Gebäude und Grundstücke herauszufinden, die schon seit vielen Jahren nicht mehr das sind, was sie einmal waren. Wir haben uns bei Gerd Holthaus vom Geschichts- und Heimatverein erkundigt, wie das Kalenderblatt für Januar 2021 entstanden ist.

Das erste Kalenderblatt zeigt den ehemaligen Hof Käsenbecke, der - grob eingeordnet - in der Nähe der Herscheider Mühle angesiedelt war. Der angefügte Kartenausschnitt zeigt, wo der Hof ungefähr lag. Heutzutage stehen dort Bäume und man kann nur noch erahnen, wie das Grundstück einmal ausgesehen haben muss. Gerd Holthaus hat im vergangenen Frühjahr 2020 einen Ausflug zum ehemaligen Hof Käsenbecke gemacht und leider festgestellt, dass dort wirklich nichts mehr vom eigentlichen Hof übriggeblieben ist.

Genau diese Erfahrung machte auch Maria Wiehr (geborene Kempmann), die dort einst lebte und ihre Eindrücke aus den längst vergangenen Zeiten ihrer Kindheit schon vor einigen Jahren in einem Gedicht festhielt. In einem Zeitungsbericht (Süderländer Tageblatt) aus dem Jahr 2011 ließ sie ihr Gedicht (s. Foto Zeitungsausschnitt) veröffentlichen. Damals lebte Maria Wiehr in Lüdenscheid.

Schon in einem Register aus dem Jahr 1395 wird der Hof Käsenbecke aufgeführt. Laut Hypothekenbuch ist im Jahr 1733 der Herr Rath und Bürgermeister Pollmann Besitzer des Hofes, geerbt von seinen Eltern. Im August 1745 hat es der Herr Geheime Regierungs Rath und Hogreve Hymmen als Meistbietender erstanden.

Das auf dem Foto gezeigte Gebäude mit Geräteschuppen ist Ende des 17. Jahrhunderts gebaut worden. In neuerer Zeit lebte von 1939 – 1950 Familie Paul Kempmann in der Käsenbecke, als Pächter des Besitzes der Familie Baltz aus Bochum. Letzte Bewohner bis zum Abriss der Gebäude im Jahre 1971 war Familie Müller. Zurückgeblieben sind einige alte Bäume, ein Brunnen und ein Teich, der unterhalb des Hofes lag.