Herscheid und Neuenrade begrüßen gemeinsamen Klimaschutzmanager

Der 1. September 2021 war ein ganz besonderer Tag für Simon Mai. Der gebürtige Münsterländer betrat zum ersten Mal das Neuenrader Rathaus, in dem er zukünftig 2,5 Tage pro Woche arbeiten wird. Für weitere 2,5 Tage in der Woche bezieht Simon Mai im Herscheider Rathaus sein Büro. Als Klimaschutzmanager soll er die tägliche Arbeit in den beiden Kommunalverwaltungen begleiten und für alle anstehenden Vorhaben und Projekte die Verwaltungsmitarbeiter zu Klimafragen beraten. Das ist nicht nur für den jungen Mann neu, sondern auch für die beiden Kommunen, denn einen Mitarbeiter, der sich ausschließlich um Klimafragen kümmert und zugleich noch in zwei Rathäusern arbeitet, gab es in dieser Form noch nie.

Simon Mai freut sich auf diese Aufgabe. Als frisch gebackener Uni-Absolvent ist er nämlich besonders froh darüber, einen Job gefunden zu haben, der genau seinen Vorstellungen entspricht und ihm eine Zukunftsperspektive bietet. Da die Stelle über einen Zeitraum von drei Jahren mit Bundesmitteln gefördert wird, ist die Anstellung in anderen Kommunen meistens auf genau diese Zeit befristet. „Hier ist das anders, denn man hat mir in Neuenrade und Herscheid direkt eine längerfristige Perspektive in Aussicht gestellt, auch über den Förderzeitraum hinaus“, so der Klimaschutzmanager, der den Nachhaltigkeitsgedanken besonders schätzt.

Nach dem Abi zog es den 30-Jährigen aus der Kleinstadt Lüdinghausen im Münsterland zunächst zum BWL-Studium an die Uni Siegen. Nach dem Bachelorabschluss absolvierte er seinen Master an der Uni Essen, wo er sich auf das Themenfeld „Märkte und Unternehmen“ spezialisierte. In seiner Masterarbeit beschäftigte sich Mai schließlich mit dem Schwerpunkt „Regionaler Klimaschutz“ und stellte dabei Untersuchungen anhand einer Fallstudie aus dem Münsterland an. „Während der Arbeit habe ich mehrere Umfragen gestartet mit dem Ergebnis, dass die Leute wirklich zu wenig über das Thema Klimaschutz wissen. Es fehlt einfach an Aufklärungsarbeit und daran, dass es Leute gibt, die die Bevölkerung mitnehmen“, erinnert er sich an den Zeitpunkt als ihm klar wurde, Klimaschutz zu einer größeren Rolle in seinem Leben werden zu lassen.

Seither ist es Simon Mais Wunsch, einen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz für die Kommunen zu leisten. „Ich denke, dass das Thema uns noch sehr lange begleiten wird und nicht innerhalb von drei Jahren vom Tisch sein wird. Ich sehe den Klimawandel als zentrale Aufgabe unserer Zeit an und möchte einen sinnvollen Beitrag für den Klimaschutz hier vor Ort leisten!“ Dafür kann sich Simon Mai sogar vorstellen, ins Sauerland zu ziehen. „Bisher wohne ich noch in Dortmund aber allein der Umwelt zuliebe wird ein Umzug in die Region bald nötig sein“, erklärt er zu seinen Plänen. Er möchte sich aber auch mit den Menschen aus der Region vernetzen und freut sich darauf, mit den Bürgern aktiv in den Dialog zu treten. Veranstaltungen wie „Klima-Cafés“ oder Bürgerstammtische sollen dabei als Plattformen zum Austausch und zur Aufklärung dienen.

Viel habe er bisher noch nicht vom Märkischen Sauerland sehen und kennenlernen können, das will der junge Mann aber so schnell es geht in Angriff nehmen. „Ich bin sehr gerne in der Natur unterwegs. Ob zu Fuß beim Wandern oder Joggen oder zu Wasser mit dem Kajak. Auch das Fahrrad sei ein treuer Begleiter. Ob das jedoch so bleibt – da ist der junge Mann skeptisch: „In Dortmund und in meiner Heimat im Münsterland fahre ich sehr viel mit dem Rad, hier steige ich dann vielleicht eher auf andere Verkehrsmittel um“, erklärt er lachend, wohlwissend um die Sauerländer Topographie. 

Haben Sie Fragen oder Anliegen zum Klimaschutz?

Melden Sie sich gerne bei Simon Mai im Herscheider Rathaus, Tel. 02357/ 909328.