In einem weiteren Teil unserer Denkmalreihe haben wir uns mit dem Ahe-Hammer beschäftigt. Bei der Recherche sind wir auf die Seite der Industriekultur in Südwestfalen gestoßen. Dort fanden wir einige der Informationen, den wir gerne teilen möchten. Außerdem greifen wir auf Informationen des heimischen Geschichts- und Heimatvereins zurück.
Der Ahe-Hammer,der fast an der Stadtgrenze von Werdohl liegt,zählt zu den schönsten technischen Kulturdenkmälern der Bundesrepubilk. In einem Verzeichnis der im Jahre 1733 im Kirchspiel Herscheid befindlichen Osemundhämmer werden als Besitzer des Hammers die Reidemeister Peter Wilhelm Brüninghaus, Peter Wilhelm Wigginghaus und Caspar Ludwig Rentrop genannt (Quelle: Geschichts- und Heimatverein Herscheid).
Das Besondere am Ahe-Hammer ist: Er ist der letzte erhaltene Hammer von ursprünglich etwa 90 Osemundhämmern im Märkischen Kreis. Die Osemundzeit endete um etwa 1850, danach wurde der Hammer bis 1941 als normale Schmiede betrieben. In der Osemundzeit war der Hammer im Besitz von drei Reidemeisterfamilien: Brüninghaus, Wigginghaus und Rentrop.
Erst nach Ende der Osemundzeit ging der Hammer in den Alleinbesitz der Familie Brüninghaus über.
Wer von den genannten Familien den Hammer gebaut hat ist nicht bekannt. Wann er gebaut wurde ist ebenfalls nicht bekannt. Vermutlich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Das älteste Dokument zum Ahe-Hammer stammt aus 1733 .
1562 wurde das Stammhaus der Familie Brüninghaus gebaut und dokumentiert ist, das diese Familie ihren ersten Osemundhammer ab 1631 in Brüninghausen betrieben hat
Der Ahe Hammer liegt im Tal der schwarzen Ahe. Das eingeschossige Bruchsteingebäude unter dem flach herabgezogenen Satteldach wurde von der Unternehmerfamilie Brüninghaus erbaut. Das Gewerbe der Familie, deren Familienname von dem Gut Brüninghausen bei Lüdenscheid stammt, bezog sich sowohl auf die Gewinnung von Eisenerz in der näheren Umgebung, als auch auf die Verhüttung dieses Erzes in eigenen Öfen.
Die Schmiede erhielt 1883/84 durch einen Umbau die jetzige Form.
Die beiden Hämmer (90 und 160 Kilogramm) wurden durch das Wasser der Ahe, das in einem Hammerteich gestaut wurde, angetrieben. Ein Wasserrad war für den Antrieb der Hämmer, das zweite für die Winderzeugung an den beiden Schmiedefeuern zuständig.
Diese Hammerschmiede war vorübergehend stillgelegt, bevor sie im Jahr 1950 renoviert wurde und seitdem mit all seinen früheren Einrichtungen, Wasserläufen und Antrieben einem interessierten Publikum für Vorführungen zur Verfügung steht.
Anfragen für Gruppenführungen unter:
Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
Tel. 0231/931122-33
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