Hier erhalten Sie zunächst einige Informationen zum Wirtschaftsstandort Herscheid und zur Geschichte der Herscheider Wirtschaft:
Der Wirtschaftsstandort Herscheid ist durch seine verkehrsgünstige Lage gekennzeichnet.
So sind die Ballungsgebiete an Rhein und Ruhr über die nur ca. 7 Minuten entfernte Autobahn A 45 „Sauerlandlinie“ schnell und gut zu erreichen. Verbessert wird die Erreichbarkeit der Gemeinde Herscheid außerdem durch den Ausbau der L 561 zwischen Lüdenscheid, Herscheid.
Ca. 0,2 % der Gemeindefläche werden derzeit für betriebliche Zwecke genutzt.
Das Industriegebiet Friedlin liegt ca. 4 km vom Herscheider Zentrum entfernt und bietet aufgrund der vorhandenen freien Flächen eine Vielfalt von Möglichkeiten, neue Industriebetriebe zu errichten.
Derzeit ist in Herscheid vor allem die metallverarbeitende Industrie ansässig, die im Wesentlichen als Zulieferer für die Automobilbranche tätig wird. Jedoch sind auch Betriebe, wie die Gustav Alberts GmbH (GAH), einem führenden Hersteller für Haus- und Gartenprodukte, in der Gemeinde Herscheid angesiedelt.
Der Hebesatz für die Gewerbesteuer wurde für die Jahre 2013 und 2014 auf 420 % festgesetzt.
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Der karge Boden und die ungünstigen klimatischen Verhältnisse zwangen die Bewohner schon im 15. Jahrhundert zu gewerblicher Tätigkeit.
Die Bergbautätigkeit, die bereits im 13. Jahrhundert begann, erreichte mit dem Abbau von Erz in den heimischen Bergen im 16. Jahrhundert ihren Höhepunkt.
Später entwickelten sich an den Bachläufen, deren Wasserkraft ausgenutzt wurde, Hammerwerke, die ein leicht formbares Schmiedeeisen – Osemund – erzeugten. Besitzer dieser Osemundhämmer waren die Reidemeister, bemittelte Grundbesitzer. Das Osemundgewerbe, dessen Schwergewicht im Raum Lüdenscheid, Herscheid und im oberen Volmetal lag, erlangte im ausgehenden 17. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts seine größte Bedeutung. Anfang des 19. Jahrhunderts gelang es im Ruhrgebiet, durch ein wesentlich billigeres Verfahren Schmiedeeisen herzustellen.
Dadurch bedingt musste die Herscheider Industrie auf die Fertigung von Kleineisenwaren aller Art umstellen; eine Produktion, die seit mehreren Jahrzehnten durch Kunststofferzeugnisse ergänzt wird
Durch die im Kriegsjahr 1915 fertig gestellte Stichbahn von Plettenberg nach Herscheid – deren Weiterbau bis Lüdenscheid nicht vollendet wurde – erhielt Herscheid Anschluss an das Bahnnetz, was sich sehr förderlich auf die wirtschaftliche Entwicklung der heimischen Industrie auswirkte.
Im Zuge der allgemeinen Rationalisierung wurde 1969 auf der Bundesbahnstrecke Herscheid – Plettenberg-Oberstadt der gesamte Zugverkehr eingestellt.
Seit Wegfall des Bahnanschlusses erfolgt die Personen- und Güterbeförderung nur noch im Straßenverkehr. Eine wesentliche Verbesserung wurde 1971 mit der Fertigstellung der nur 6 km entfernten Autobahn A 45 (Sauerlandlinie) erzielt, indem eine Verbindung mit dem überörtlichen Straßennetz geschaffen wurde.